Sonntag, 5. April 2015

Sintra: Achterbahnfahrt in die Hölle

Samstag, der 04/04/2015

Wie jeden Morgen gibt es erstmal ein ausgezeichnetes Frühstück in unserem Camper und dann haben uns Évora noch einmal bei Tag angeschaut. In den vielen kleinen Gassen haben wir uns tatsächlich verlaufen - aber mit Google-Maps findet man heutzutage ja schnell den Weg aus dem Labyrinth. 

Unser nächstes Ziel ist Sintra - das nächste touristische Highlight neben Lissabon. Es liegt auch direkt neben Lissabon, womit wir den Abstecher in den Süden Portugals auch beenden. 
Da wir in Sintra auch noch was erleben wollten, haben wir die Mautstrasse zurück genommen. Diese ist schneller und entspannter zu fahren. Auf der Landstraße kommt immer ein Ort nach dem anderen und statt Ampeln gibt es hier fast nur Kreisel. Manchmal bekommt man davon einen richtigen drehwurm aber der Verkehr fließt dafür auch bestens. 

In Sintra gab es wieder unser übliches ummanövrieren, weil wir wieder in zu enge Straßen eingebogen sind. Am Bahnhof fanden wir aber erstmal einen Parkplatz für unser Schätzchen. 

Zu Fuß zurück in den Stadtkern orientierten wir uns erstmal, denn es gibt hier so viele Paläste, Gärten und Schlösser, dass man gar nicht weiß, wohin man eigentlich will.



Von einem Barkeeper aus Lissabon haben wir den Tipp bekommen, uns unbedingt den Palast Quinta de Regaleira anzuschauen. Mit dem Bus 435 ging es flott auf den Berg zu diesem Anwesen. Was uns dort erwartet hat, hat uns echt die Sprache verschlagen. Ein großes kitschiges Haus mit einem riesigem Anwesen voller Gärten, Tempeln und Grotten. Es gab von allem zuviel - hier hat sich jemand detailverliebt richtig ausgetobt. Überall gab es Türmchen zum besteigen und dunkle Höhlen zum erkunden. 








Der Haupteingang zu dem Höhlensystem führte von dem Initationsbrunnen spiralförmig hinab. Sowas hatten wir noch nie gesehen. Angelehnt war dieser Gang hinab an Dantes Abstieg  in die Hölle auf der Suche nach dem Paradies. Genauso sah es auch aus. Das ganze war auch noch als Geheimgang angelegt. 




Oben könnte eine drehbare Steintür den Zugang quasi verschwinden lassen. 
Wenn man erstmal in den Höhlen war, konnte man verschiede Wege nehmen, die an unterschiedlichen Punkten im Park wieder ins freie führten. Die Ausgänge waren auch versteckt hinter einem Wasserfall oder in einer Grotte. Die Gänge waren sehr dunkel, teilweise sehr niedrig und feucht. Im Smartphone-Zeitalter hat aber jeder eine Taschenlampe dabei, so dass man sah, was einem erwartete. Ansonsten wäre es Stockdunkel gewesen!



Ein Ausgang führte zu einem See, den man auf herausragenden Steinen überqueren konnte. Von Außen war der Eingang nicht zu entdecken. 



Weiter unten im Park gab es noch eine Labyrinth-Grotte, die auch wirklich verwinkelt war und rauf und runter führte. Ohne Licht quasi ein Horror hier durchzufinden. Der ganze Park ist absolut fantastisch und unser Tipp für Sintra-Besucher! 



Bevor wir wieder zurück in die Innenstadt gefahren sind, sind wir mit den Bus 435 erstmal bis zum Ende gefahren um 2 weitere Sehenswürdigkeiten von außen anzuschauen. Wir hatten ja mit dem Ticket für 2,50 Euro ja auch bereits die Rückfahrt bezahlt. Der Bus fuhr durch schmale Bergstrassen rauf und runter in einem extrem hohen Tempo. Das war wirklich eine Achterbahnfahrt. Wir hielten uns fest und schauten uns nur erstaunt an, wie der da so durchrasen kann. Da auch viele Autos unterwegs die Straße blockierten, wo der Fahrer extrem schnell reagieren muss, muss man als Busfahrer Nerven wie Drahtseile haben. Andreas würde den Job nicht einen Tag nervlich überstehen. 

In unserem kleinen Zuhause auf vier Rädern haben wir wieder zu Abend gegessen und ein bisschen gespielt. Dann ging es ab ins Bett!


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